.wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem sonnendeck

Die wunderbare Welt des Wiedersehens.
Das ist schon komisch.
Also das mit dem Nicht-Internet und dem Internet, aber beginnen wir am Anfang der Geschichte.

Es werde Licht, Peter Licht.

Harhar.
Morgen werden mich meine eloquenteren Synapsen für diesen schlechten Witz prügeln, aber heute ist nicht morgen, was mir schon öfters zum Verhängnis wurde, aber diese Betrachtung ist hier so überflüssig wie Lage Nummer Vier bei 4-lagigem Klopapier.

Wie in der Parteien-Politik, ist das Auswählen eines Radiosenders immer eine Frage des kleineren Übels. Der badische Raum hier wird beherrscht von SWR3, Radio 7 und ähnlichen fünfzig Songs umfassenden in den Äther gesendeten Playlists.
Anders beim österreichischem Sender FM4, der immer wieder beweist, dass guter Geschmack auch massentauglich und finanziell erfolgreich sein kann. Im Jahr 2001 hörte ich auf eben diesem Sender den wunderbaren Song „Sonnendeck“ eines mir unbekannten Künstlers. Den Song vergaß ich wieder und die Geschichte geht im Jahr 2007 weiter…

Peter Licht war mir als Künstler eher ein Name, denn ein Begriff, und man lebt ja schnell aneinander vorbei, ohne sich wirklich mit den Dingen und Informationen auseinanderzusetzen und ohne Bezüge herzustellen. Viel zitierter Mediendschungel hin, oft ausgesprochener Informationsoverkill her, geht vor allem mir selbst viel verloren in all der Fülle und Geschwindigkeit.

Man trifft sich aber immer zweimal.

Dank maloXPs persönlicher Bücherstock-Klammerrandnotenempfehlung, kaufte ich mir Peter Lichts Buch „Wir werden siegen“ und hatte ein freudiges Wiedersehen mit dem Künstler, dem ich „Sonnendeck“ zu verdanken hatte, um hier mal an die Einleitung anzuschließen.Ich liebe meine Muttersprache, auch wenn sich diese Liebe fernab gewissen Leuten bewegt, die deren Untergang sehen, die Anglizismen verdammen und Wettbewerbe für schöne deutsche Wörter ausschreiben.
Sprache pflegt man nicht an den Blättern, sondern an der Wurzel, wenn man denn Sprache überhaupt pflegen sollte. Die Kultivierung von Bäumen im Obstanbau, hat zur Ertragsmaximierung sicher ihren Sinn (um die Metapher mal fortzuführen), aber das vereinsgemeierte Festmauern von Begriffen und das Auslichten von Fremdwörtern in einer Sprache, lehne ich strikt ab.

Dieses Weblog war und ist immer auch der Versuch gewesen, sich der Sprache lebhaft zu bedienen, sie zu gestalten und vielleicht auch etwas Neues damit zu schaffen. Wie gesagt, der Versuch, ein Weg und einem gelungenen Satz oder ausformuliertem Gedanken, folgten auch sicher dreißig verholperte Anreihungen Phrasengedresche. Das Beurteilen überlasse ich anderen, denn das eine Mal bin ich von der eigenen Eloquenz entzückt, das andere Mal widern mich eigene lieblos zusammengezimmerten Sätze, alle anderen Facetten dazwischen natürlich inbegriffen.Was aber Peter Licht da an Sinn und sinnigem Unsinn in Worte kleidet ist von allerschönster Sprachlichkeit und derartiger Liebe zum Wortdetail, dass man sich in Ehrfurcht verneigen muss. Wenn der kulinarische Vergleich von „Worten auf dem Mund vergehen lassen“, jemals für mich zugetroffen hat, dann hier.

Der verträumte, verspielte und fröhliche Dadaismus ist mir zudem sehr lieb geworden, in all der bedeutungsschweren Trübsinnigkeit, die man vielerorts lesen muss.

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Kategorisiert in Musik

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