Außerdem glaube ich, dass ich wieder mehr von der Basis aus bloggen sollte, so wie wir das alle 2007 noch gemacht haben. Ich möchte mich nicht als konservative Person bezeichnen, die der Vergangenheit nachtrauert, aber damals gab es noch deutlich weniger konsumgeile Rotzblagen, die mit ihren langweiligen, ewig gleichen Produktempfehlungen meine Erwachsenenakne begünstigen. Wobei ich mit Produktempfehlungen nicht nur Musik, irgendwelche scheiß Turnschuhe, Partys oder Telefone, sondern tragischerweise auch Menschen und Lebenseinstellungen meine.
Der ganze wunderbare Text bei „Patsy Jones„.
Das ist toll und ich erinnere mich sogar, Patsy Jones früher öfters gelesen zu haben, als wir noch bloggten wie Blogger. Ich glaube, damals hatte ich nichtmal einen RSS-Reader, deswegen ging das irgendwann verloren. Jetzt aber.
In der Filterblase (bei mir z.B.: Feedreader, quote.fm, Twitter) ist es natürlich immer schwer zu sagen, aber ich glaube wir erleben gerade wieder so etwas wie eine kleine Renaissance des Bloggens.
Erstaunt stellt man jetzt fest, dass Facebook, Google und Twitter Firmen sind und kein gratis Universal-Anbieter von gemeinnützigen Netzdiensten. Aber mal abgesehen von der Debatte:
Was eignet sich auch besser als die eigene autonome Plattform für die wirre Vielfalt und den losen Gedankenaustausch, ohne die Facebook-Instant-Resonanz?
Function follows form. Ein Satz, ein Aphorismus, auf Facebook hingeworfen, auf Twitter vorbeirauschen lassen, ist etwas anderes als bei einem Blogeintrag, der ihn auf einen Sockel stellt.
Ein einzelnes Bild im Blog wird anders angeschaut, als wenn der Benutzer sich durch Dutzende bei Instagram scrollt.
Ich lese jetzt viele Blogs wieder oder neu entdeckt und hoffe, selber auch mehr Zeit für eigene Bilder und Texte zu finden. Vielleicht mit weniger Anspruch auf fremde Aufmerksamkeit und noch mehr Augenmerk auf die eigene Chronik als früher.