I don’t like Nazis
The big ones and the small
But even worse
Are the No-Nazis-at-all.
„Es dröhnen die Glieder“ grandios von BigBerta ins Englische übersetzt.
Das „Watchblog Islamophobie“ hätte ich eh schon viel früher erwähnen sollen. Dank Spreeblick und Anhang ist es ja gerade sowas von schick, das islamophobe Hetzblog Politically Incorrect an den Pranger zu stellen und Kommentare und Trackbacks sagen „endlich nimmt sich mal einer des Themas an„.
Hallo? Als ob! Es gibt einige Blogger und auch ganze Blogs, die regelmäßig und nachhaltig über das Thema berichten, auch wenn es nicht gerade Trend ist.
Viele spannen sich ja selbst gern vor den Karren, wenn es um aktuelle und trendige Themen geht, das haben alle Medien gemein. Dass da die Nachhaltigkeit flöten geht, sollte jedem klar sein. Neue Säue braucht das Land. Skandale, Pleiten, Pech und Pannen. Substanziell ist ein leider zu großer Teil der wahrgenommen-werden-wollende Blogs nicht anders und besser, als die boulevardeske Berichterstattung der „klassischen Medien“.
Es widert mich aus tiefster Seele an, wenn sich Menschen, die sonst stolz auf ihre Individualität, auf ihre Unabhängigkeit und auf ihre freien Gedanken sind, dem Schema F der Boulevard-Presse folgen und mit ekligen Vorurteilen und unreflektierten Äußerungen über Menschen oder Dinge herziehen, die weder wirklich trivial, noch in irgendeiner Art und Weise bedeutsam sind, sondern die nur aus Lust an der Schadenfreude und dümmlicher Arroganz aufgeblasen werden.
Der aktuelle Fall um Ali I. und Blogkiller.de, ob nun Satire oder Realsatire sei egal, der mit einer schlecht gemachten Bloghassseite als Witzfigur durch die unterhaltungshungrigen Blogs zieht, ist für mich so ein Beispiel. Die offensichtlich türkische Abstammung des Komikers/selbsternannten Blogkillers wird nun als Stilmittel benutzt, sich diesen zur Brust zu nehmen. Und was da teilweise an vor Vorurteilen strotzende latente Fremdenfeindlichkeit zum Vorschein kommt – die übliche Döner und Üüü-Schiene – dem fehlt leider auch jeglicher Humor. Und so bleibt der erbärmliche Versuch sich zu unterhalten.
Alles wirkt so menschlich hilflos.
Hilflos sich aus der Matrix der billigen Unterhaltung zu befreien. Hilflos einen Troll, Troll sein zu lassen. Hilflos sich an etwas zu erfreuen, etwas zu genießen oder etwas abzulehnen, sondern sich anstelle aufzugeilen, zu hetzen und dazu auch noch selber Aufmerksamkeit zu erheischen.
Traurig, billig und so unnötig.
Irgendwann (entweder letztes Jahr oder Anfang dieses Jahr) gab es mal so eine Art „Lichterkette Against PI“. Das artete dann allerdings ein wenig aus. Mindestens ein Blogger meinte einen Text zu verfassen und durch Links, die er wohl via Technoratie gesammelt hat, den Eindruck zu erwecken die verlinkten Blogs würden den Inhalt des Textes unterstützen.
Die Aktion ist ein wenig dumm gelaufen. Trotzdem oder gerade deswegen schlug sie auch ein paar kleine Wellen. Die Reaktionen der Top-Lister reichten von Hohn und Spott bis hin zum ignorieren. Erst als Stefan Niggemeier sich der Sache annahm und ein paar Beiträge schrieb, gab es auch ein paar Claquere.
Wenn ich nun Spreeblick in diesen Zusammenhang lese, dann muss ich mich doch recht wunder. Wie war das noch gleich mit Grup Tekkan?
So fließen die Beiträge die Spree hinunter. Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern, es ist längst hinter der nächsten Biegung verschwunden.
Hallo, Ralf, ich denke, wir kenen uns aus der „Lichterkette“. Nur mal so: auch, wenn das „watchblog“ mittlerweile einige nichtmuslimische Mitstreiter hat: für einige von uns ist es keine Frage von Geschmack oder Trend, sich in so einem Watchblog zu engegieren, sondern reine Selbstverteidigung. Und das nicht nur gegenüber einigen Spinnern in der Blogosphäre, sondern auch im täglichen Leben. Und ich bin auch überzeugt, dass Leute wir Arne Hoffmann und Huib Riethof nicht nur „Claqeure“ sind.
Schönen Abend noch.