Leise schleiche ich durch dunkle Gassen, die Mütze tief ins Gesicht gezogen. Die Angst sitzt mir im Nacken und der Drang los zu rennen wird immer stärker. Zwei Besoffene torkeln mir entgegen und gröhlen „Hölle, Hölle, Hölle“.
Ich drücke die Jacke und die Flasche darunter fest an mich. Bevor sie kommen um mich mich holen, werde ich den Inhalt trinken, der mich mit gnädiger Umnachtung umhüllen wird.
Aus den Kellern dringt dumpfe Musik und irgendwo splittert Glas. Alles ist voller Menschen, betrunkener Fröhlichkeit und ich laufe durch verwinkelte Straßen und die nackte kalte Angst verfolgt mich.
Es war ein Fehler hierher zu kommen. Ich sollte längst woanders sein, weit weg von hier.
Ein ergrauter bierbäuchiger Musketier grabscht einem vollbusigen Rotkäppchen am Hintern. Ekelerfüllt haste ich weiter und verstecke mich hinter einem Mauervorsprung, als YMCA an mir vorbei die Straße runter flanieren. Nur noch hundert Meter. Dann bin ich bei meinem Auto. Dann bin ich weg von hier.
Es ist Fasching. Aber diesmal werden sie mich nicht kriegen….
Das ist aus dem richtigen Leben geschrieben :-) Herrlich und meine volle Zustimmung :-)
Bingo!! ;-)
Mensch Markus, ist es den so schlimm!!??
Tolle Schreibse, mag ich sehr, schon wieder :-)
Fasching ist doch die abgeschwächte Form von Karneval, nich!?
Abgeschwächt? Komm bloß nicht in die Nähe des Bodensees. Hier ist jeder in einem Fasnet-Verein und Saufen können sie auch alle… ;-)