.das, was man älter werden nennt…

Und das ist das Problem. Abends ist noch alles in Butter, das Bier wirkt, aber du bist nicht mehr davon betrunken, höchstens ein bisschen angeheitert vielleicht. Scheinbar mühelos vergeht die Zeit und 1.2.3….7 Biere. Ein Blick auf die Uhr zeigt, es ist kurz nach drei, du solltest müde sein. Du geht ins Bett und schläfst und schwitzt durch bis zum Vormittag.

Du wachst auf, die Augen schlafen noch. Das Heben des Kopfes bringt leichten Schmerz, ein unangenehmes Pochen in den Schläfen sagt 1.2.3…7 Bier, kein Wasser und zu wenig Schlaf.
Noch bist du jung und man sieht es dir nicht an, sagst du dir, aber du fühlst es, das Rauschen im Kopf, das Kratzen im Hals. Man kann nicht immer 17 sein. Aber es ist nicht das, dass du nicht mehr so Saufen kannst, als gäbe es keinen Morgen danach, es ist etwas anderes..

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Im Spiegel siehst du das Gesicht, dass du schon immmer gesehen hast, mit 10, 15, genauso wie mit 17 und nun mit 21 Jahren. Immer du, aber immer anders. Heute siehst du den kleinen Pickel auf der Stirn, gestern war es das Barthaar auf dem Leberfleck. Du schaust dich jedesmal an und fragst dich, wer du eigentlich bist. Gestern warst du noch jung. Heute bist du etwas anderes…

Irgendwann als Jugendlicher hat man sich seine Welt gebastelt, Theorien zusammen gezimmert und fühlte sich unsterblich. Dann kommen die Zweifel, man wird sich der Zerbrechlichkeit des Lebens und der eigenen Fehlbarkeit bewusst.

Es ist gerade mal 3-4 Jahre her, dass du mit einer Selbstverständlichkeit durch die Welt gestiefelt bist, als würde sie dir gehören. Heute bedenkst du jeden Schritt, aus Angst davor zu straucheln und zu fallen. Vorher bist du leichtfüßig durchs Leben getanzt, jetzt nimmt der strenge 3/4-Takt des Walzers dich gefangen, auch wenn dein Rythmus immer ein anderer gewesen war. Auf dem ersten Höhepunkt deines Lebens kommt der Cliffhanger.

Das neue Lebensefühl auf der anderen Seite des Cliffhangers fühlt sich irgendwie gut an, ist hart und klar und irgendwo ehrlicher. Du stehst auf den eigenen zehn Zehen, auch wenn nun öfter jemand drauftritt.

Nur vermisst du manchmal diese Träume, Luftschlösser und kleinen schönen Gedanken der Jugend, Romantik und Idealismus im Gepäck und Saufen kannst du auch nicht mehr wie mit 17.

4 Kommentare

  1. Ein sehr schöner Beitrag, respekt.

    Nur vermisst du manchmal diese Träume, Luftschlösser und kleinen schönen Gedanken der Jugend, Romantik und Idealismus im Gepäck und Saufen kannst du auch nicht mehr wie mit 17.

    Aber wichtig, sich diese dennoch zu erhalten, zu schnell diese Zeit, zu viel bleibt auf der Strecke! Punkt! :-)

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