.helden der kindheit

Damals habe ich sie dafür gehasst, heute bin ich meinen Eltern dankbar, dass mir in den früheren Kindheitsjahren Fernsehen verwehrt geblieben ist. Als Landkind ohne Fernseher wird Hof, Garten und Wald zum Abenteuerspielplatz, auf dem Geschichte und Geschichten real werden.

Wir lebten in Höhlen, aßen Beeren und trockneten Wurzeln, jagten Vögel mit Pfeil und Bogen – auch wenn wir nie trafen. Nur mit einem Messer bewaffnet streiften wir durch die Wälder, bauten Hütten, Staudämme und Burgen. Wir führten tausend blutige Schlachten, robbten wie Indianer durchs hohe Gras, schmiedeten in geheimen Verstecken Pläne um die Welt zu retten. Als Ritter gelobten wir ewige Treue, Gerechtigkeit und Ehre.

Meine Helden und Vorbilder waren die Figuren der Märchenwelt und der Kinder- und Jugendbücher wie die Brüder Löwenherz, Robin Hood, Momo, die Kinder aus Bullerbü – und Rulaman (auch die „schwäbische Kinderbibel“ genannt).

Der Held meiner Kindheit ist unsterblich, da er nie gelebt hat
, schreibt Günter Herberger in der ZEIT über das Buch von Christian David Friedrich Weinland und das trifft es irgendwie ganz schön.

4 Kommentare

  1. Ohja.
    Und da ich mich ja in der Scheinanonymität bewege, kann ich ja zugeben, dass ich bei der Lektüre recht verbissen mit den Tränen gekämpft habe, wenn ich mich recht erinnere :-)

  2. Ja, mir ging es da auch so. Ich hatte als Kind nie einen Fernseher. Das war sehr problematisch: ich konnte niemals mitreden, ich war anders und die anderen fanden mich strange.
    Irgendwann erkannte ich, dass ich mit diesen Leuten nicht das Geringste zu tun haben will, und ab da hatte sich das Problem erledigt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert