.blödes drecksteil, eine liebesgeschichte

spülmaschine

Wir leben ja in einer Zeit, in der man emotionale Beziehungen zu seinen alltagserleichternden technischen Geräten aufbaut. Manche Maschinen zeichnen sich ja auch auch durch ihre nervtötende Unfunktionalität ihren individuellen Charakter aus. Man lebt mit ihren Stärken, man lebt mit ihren Schwächen und Fehlern.

Da steht sie nun, das blöde Drecksteil und wird nie wieder einen einzigen Teller spülen.

Eigentlich war sie eine Spülmaschine, wie deine, die deines Nachbarn und die anderer auch, eine Otto-Normal-Tellerwäscher-Maschine. Ich mochte sie, wer mag auch keine Spülmaschinen? Eine einfache unkomplizierte Beziehung, ein Geben und Nehmen.
Aber am Schluss bekam sie eine große Klappe. Konnte das Maul einfach nicht mehr halten. Und das im wörtlichen Sinne. Auch hygenisch, war sie nicht mehr zu ertragen.

Die Beziehung ist nun vorbei, aber ich trage Narben. An meinen Fußgelenken. Warum konnte sie auch ihr blödes Mundwerk nicht halten?

Seisdrum. Wir gehen getrennte Wege. Ich mit einer neuen Spülmaschine, sie den Weg alles Endlichen. Es ist aus und vorbei. Sie werden sie einfach mitnehmen und ich werde kein Wort mehr von ihr hören.

Da steht sie nun das blöde Drecksteil und wird keine Tasse mit Kaffeesatzresten zurücklassen, nicht mehr die Küche überschwemmen und keine Fußgelenke mehr aufreißen.

Ein wenig werde ich sie vermissen, sie hatte Charakter.

Ein Kommentar

  1. *lach* und ich dachte immer ich wäre der Einzige, der sich von seiner Spülmaschine misshandeln lässt, weil mal wieder die Klappe offen war.

    Hüfte, Oberschenkel, Schienbeine, Waden und Knöchel, all das hat sie auf dem Gewissen und das, weil ich doch nur ein paar Teile mit der Hand spülen musste. Ein eifersüchtiges Biest ist sie, trotzdem möchte und kann ich sie nicht missen.

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