Kombi, Kombi
In your hood, in your hood…
Lieder eines Handlungsreisenden, Szene: Neubausiedlung.
Alles so grau-weiß, Ton in Ton. Selbst als Bau-Ruinen taugen die heutigen Häuser nichts mehr. Die Architektur ist so kreativ, wie es das schlüsselfertige Bauen eben erlaubt.
Das Fazit, dass die Leute aus der Individualisierung ziehen, scheint zu sein, dass alle aus freiem Willen das gleiche tun.
Selbst die Gesichtszüge uniformen sich in Nachbarschaft. Und die Mädchen sind adrett, die Jungs altklug und der Papa putzt das Motorrad.
So einem Leben zu spotten, liegt mir aber fremd. I’ll do it my way. Bodenständig ja – konservativ nein. Ich neige nicht zur Tradition, abgesehen von einem leichten Hang zu Riten der Arbeiterklasse. Die Identität hat aber immer ihre Wurzeln, egal welche Blüten sie schlussendlich trägt.
Wenn man durch das ländliche Süddeutschland fährt, gewinnt man einen Eindruck von der Ewigkeit, dem Unvergänglichen. Die Kulisse ändert sich, aber es werden immer die selben Stücke gespielt.
Jeder Sturm scheint hier vorbei zu ziehen und die Fassade bröckelt nie, egal was dahinter ist, vielleicht schwäbischer Spießermuff, vielleicht heilstes Familienglück, vielleicht auch nur das ganz normale Leben von irgendwelchen anderen Menschen, über das man sich keinen Kopf machen sollte.