Holla

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7:30 Uhr auf der Baustelle

Wir schreiben den Sommer 2008. Ganz Mallorca ist von deutschen Touristen besetzt. Ganz Mallorca? Nein. In einen kleine Dorf im Inselinneren arbeiten noch vier deutsche Handwerker. Ok, dass muss man jetzt erstmal wieder relativieren: Die deutschen Touristen sind mehrzahlig schon abgereist und selbst in der Flip-Flop-Klatsch-Zone Numero Zwo, L’Arenal bewegen sich verhältnismäßig, wenige touristische Subjekte. Dank einer wirklich witzigen Begebenheit, die weder witzig noch bedankenswert war, sondern ein Planungsfehler der Verantwortlichen, wohnen wir Vier nicht wie geplant in einer hübschen Ferienwohnung, sondern leben wie Pauschaltouristen in zwei Doppelbettzimmern, deren Beschreibung mir gerade unnötig erscheint, weil sie sich durch größtmögliche Durchschnittlichkeit auszeichnen. Ein kleines Detail am Rande ist vielleicht wichtig, der Aschenbecher ist aus Glas und nicht aus Porzellan. Das ist für mich selber gerade weniger interessant, da ich mich gerade am Mit-dem-Rauchen-Aufhören versuche.
Vorteile gibt es im Leben immer und hier liegt das Hotel nur 50 Meter vom Meer entfernt. Und wer seinen von Arbeit, Sonne und Staub geplätteten Körper in die nassen kühlen Fluten werfen kann, der kann sich auf der Glücklichkeitsskala nie ganz unten befinden.

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Da war doch noch was? Genau! Die Arbeit. Wenn auch weniger aus Eigenerfahrung, so sind mir gewisse südländische Arbeitsbedinungen doch vertraut, was im Italienischen „domani “ und im Spanischen „mañana “ heißt. Beides bedeutet sinngemäß „Das machen wir morgen (was aber auch übermorgen oder nächste Woche sein kann)“. So kam der Sand erst nicht, dann musste ein Generator aufgestellt werden und die Wasserpumpe lief nicht, sondern tropfte. Nach zwei Tagen, als alles geregelt war, brach in unserer Maschine ein Verbindungsstück. Da hat das Schicksal wieder köstliche Ironie bewiesen. Zuhause brechen solche Teile nie. Irgendwann lief dann alles und läuft es jetzt noch. Die Lehmputzwände nehmen Gestalt an und der größte Teil der Arbeit liegt hinter uns.

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Wer jetzt vor Neid in seiner Blässe noch mehr erblasst, dem sei versichert, dass obwohl die Umgebung ein gewisses Flair bietet, die Wand, der Lehm und die Arbeit dasselbe wie in Deutschland sind. Bei einem straffen Arbeitstag, der um 6:45 Uhr im Auto beginnt und um ca. 18:30 Uhr endet, ist nur kurz Zeit für Meer, Duschen und für Nahrungsbeschaffungsmaßnahme, die sich im Touristen-Are(n)al etwas schwieriger gestaltet, wenn man nicht jeden Tag Schnitzel mit Pommes essen mag. Those are the days, my friends.

4 Kommentare

  1. uiuiui. das ist schön. du machst karriere. irgendwann baust du auf ibiza und dann kommen auch schon die kanaren. oder so. das haus und die wand habt ihr mal wieder wahnsinnig gut hinbekommen. und dat erste fodo is sehr schön.
    hab ne gute zeit!

  2. Heyho und Holla zurück!

    Beneide Dich um das vermutlich schöne Wetter. Sitze gerade in einem berliner iCafe um die Ecke. Der Herbst bricht in D an, frustrierend nicht?

    Hab eine schöne Zeit und melde Dich mal, wenn Du wieder in D bist……

    Der Jo

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