Wie die Zeugen Jehovas bei mir klingelten, aber nicht mit mir reden wollten.
Von der personalisierten Online-Werbung hatte sich die Werbeindustrie einst viel versprochen. Kaum eines der Versprechen konnte sich halten. Das Warum klärt zum Beispiel dieser Artikel in der brand eins recht gut. Es gilt auch: Je mehr Werbung der Mensch zu sehen bekommt, desto aufdringlicher und häufiger muss die einzelne Werbebotschaft sein, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden, desto mehr ignoriert der Empfänger, desto aufdringlicher und häufiger muss die …
In diesem Teufelskreis stumpft nicht nur der Empfänger ab, manchmal auch der Sender müde werden. So scheint es den Zeugen Jehovas zu ergehen.
Gestern Abend klingelt es an der Tür. An der Gegensprechanlage ein Herr. Guten Abend, er entschuldige die Störung, er hätte da Infos zu einen interessanten Vortrag, die er gern in den Briefkasten werfen würde.
Ja. Das sage ich in der Hoffnung, nicht halbfernmündlich noch weitere Informationen zu erhalten. Dazu muss man auch sagen, die Papiertonne befindet sich wenige Meter vom Briefkasten auf dem direkten Weg zur Wohnung. Das ist umweltpolitisch zwar fragwürdig, aber höchst praktisch.
Der Herr bedankt sich, ich lege auf. Ich vergesse die Sache.
Heute finde ich einen Flyer im Briefkasten. Er ist von den Zeugen Jehovas. Inhaltlich das Erwartbare. Ein wenig verwundert war ich nachträglich aber schon, dass der Herr nicht mit mir sprechen wollte.
Zum Trost gibt es auf dem Flyer aber einen QR-Code mit dem ich Feiern in meiner Nähe finden kann.