Der Schatten meiner Selbst

schatten

Unzählbar oft werde ich an Wände geworfen, husche über Straße und fliege über die Erde. Ich bin verdammt zum ewigen Tanz mit dem Licht und meinem Herrn.

Ich bin ein Schatten.

Das große Los, könnte man meinen. Von Geburt an klar defnierte Lebensaufgabe, prominente Platzierung in der platonischen Philosophie und immer wieder für ein kleines Spiel zu haben. Eine Sinnkrise würde man eher einem gewöhnlichen Feld- und Wiesen-Gänseblümchen als einem Schatten zutrauen.

IMG 4184

Als literarische Metapher zu oft missbraucht, als Antagonist des Lichtes gedemütigt und zum nachäffenden Kopisten eines lichtdämpfenden Objekts gezwungen, ist aber die Qual der Erniedrigung, Wecker der Erkenntnis, der zum Erwachen des Bewusstsein läutet.

In meinen hellsten Träumen schwebt es mir vor das flache Gefängnis zu verlassen, um materiengleich durch die Welt zu spazieren. In drei Dimensionen. Ich will selber die Hände in die Hand nehmen, um denen auf die Finger zu hauen, die mich zur Belustigung der Kinder, im Elektrokerzenschein als Fuchs und Vogel an die Wand werfen. Der kleine existentialistische Traum des kühnen Schattens, dessen Essenz aber die Existenz eines anderen Wesens ist.

IMG 4186

Ich will frei sein.
Ich will die Sonne sehen, einmal nur.
Ich werde ins Licht treten, auch wenn das mein Tod sein sollte.

11 Kommentare

  1. @r|ob: Nehm einfach mal rein hypothetisch an, ich hätte eine Bildungslücke und wüsste nicht wovon du da gerade sprichst…

    @Achim: Ha! Genau über dein Blog bin gestern gestolpert. Tolle Sachen!

  2. Danke Jörg!

    (Ich hätte fast deinen Kommentar gelöscht ;) weil der Domainname leich nach Spam klingt und ich zur Zeit ein halbes Dutzend von Hand eingetragene Spamkommentare bekomme…)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert