.what did you do last night?

narbe

Ich mag Narben.
Nein, ich mag die Erinnerungen, die Geschichten dahinter.

Bei mir wären da etwa der orginalgetreue Nachdruck eines ungarischen Gokart-Motorkühlblocks auf meinem rechten Unterarm, dessen Geschichte nur kurz, aber schmerzhaft ist und die Klassifizierung „Volltrottel“ hat.
Dann die – fast schon klassische – Narbe am Kinn, infantiler Fahrradunfall. Auch eine dumme Sache, über eine Plastikfolie zu fahren, die jemand wegzieht.
Kleinverletzungstechnisch habe ich sowieso nichts ausgelassen.
Der Nagel musste ja in den Fuß. Das Rausziehen tat übrigens mehr weh, als das Reintreten, aber das sei nur am Rande bemerkt. Eine Woche lang bin ich in Turnschuhen der Größe 40 herum gelaufen (was bei einem Heranwachsenden im Kinderartenalter an Clown ähnliche Größenverhältnisse erinnerte).

Die neuster Errungenschaft auf dem Gebiet der Eigen- und Fremdverletzungen trage ich nun im lichten Schatten der linken Geheimratsecke (siehe oben).
Ihr fragt euch sicher wie das passiert ist? Gute Frage – und das ist jetzt kein dramaturgischer Kunstgriff – das frage ich mich nämlich auch.

Gestern etwa 23:30 Uhr, als ich nüchtern! (um gewissen Unkenrufen mal vorzubeugen) ins Bett ging, war meine Stirn noch von makelloser Reinheit. 7:10 Uhr, nachdem der vorwurfsvolle Wecker schon drei mal mit der Schlummertaste besänftigt wurde, bemerkte ich dieses Ding, das einer Brandnarbe ähnlich zu sein scheint.

Haben mich Aliens entführt? Mutiere ich zum Harry-Potter-Klon? Wurde mir ein RFID-Chip eingepflanzt? Schlafwandel ich? Betreibe ich aktives Nachttischlampen-Kuscheln?

Ich weiß es nicht – wirklich!

16 Kommentare

  1. Ich hätte da vier Möglichkeiten anzubieten. Die beste aller Lebensabschnittsgefährtinnen hat die Gunst der Stunde und die Bratpfanne genutzt. Drei minderjährige Gewalttäter haben deinen Körper als Teil ihres Kletterpfades genutzt.

    Wie auch immer, es wird schlimmer werden und öfter vorkommen.

  2. Ganz ehrlich! Ich würde euch nur belügen wenn es um bezahlte Schleichwerbung geht ;)

    Seb, wir sind gezeichnet. Wahrscheinlich kommen sie morgen um uns zu holen…

    Fred, die Katze kann es nicht gewesen sein. Vielleicht die Rache des Toasters.

    Mal ernsthaft, ich habe noch immer keinen blassen Schimmer, auch wenn ich inzwischen zur Nachttischlampe tendiere.

  3. OT: Werden bei euch zu diesem Eintrag hier auch Google-Anzeigen zu „Scheidenpilz und Hautpilz – ein Mittel aus dem Schoß der Natur“ eingeblendet?
    Findet ihr das auch so lustig wie ich?

  4. … tell me where did you sleep last night… *sing*

    Sir Dirk ist sowas letzthin auch passiert, allerdings bemerkte man die verkrustete Stelle erst auf Arbeit. Später rekapitulierte er, er müsse wohl des Nachts beim Aufstehen im Halbschlaf vor seine Deckenschräge gekracht sein und im Zuge dessen… sofort wieder hinweg geschlafen sein ;-)

  5. Mir ist es auch ein Rätsel wie sowas passieren kann. Bin irgendwann auch mal mit einem richtig satten blauen Fleck aufgewacht, ohne zu wissen wo das herkam.

    Ich möchte wirklich nicht wissen, was man Nachts macht, wenn man glaubt zu schlafen :-( aber so lange man nicht irgendwann mit einem blutigen Messer neben sich aufwacht ist alles OK … denke ich ^^

  6. Ich finde sowas extrem interessant, so zum Beispiel Schlafwandel, Traumdeutung, extreme Verarbeitung und die Arbeit der eigene Psyche im Schlaf… cooles Ding mit vielen Mysterien.

  7. @Jan: You’re so fucking right man ;-) Das war die Titelinspiration.

    Hab auch eine Dachschräge unter der ich schlafe, da das Ding aber nach einer Brandwunde aussieht, glaube ich mittlerweile fest an die Lampenversion (alles andere macht mir zuviel Angst ;-) )

    @Sabre: Solange ich da aufwache, wo ich einschlafe ist bei mir alles in Ordnung ^^

    @Oliver: Ich kann mich nur einmal daran erinnern schlafgewandelt zu sein (ist natürlich schwer zu sagen, wenn man schläft höhö, aber auch niemand anderes hat mich schlafwandeln gesehen).

    Dieses eine Mal bin ich im Kleiderschrank aufgewacht, (war etwa 7-8 Jahre alt) habe mich gewundert, warum das Bett so kurz, kalt und hart ist und vergeblich nach der Bettdecke gesucht bis ich festgestellt habe, dass ich im Schrank liege…

  8. Ha! Heute ist außerdem noch eine neue Verletzung hinzugekommen, die zwar nicht der Nacht, wohl aber einer geistigen Umnachtung entsprang.

    Die meisten Unfälle passieren im Haushalt. Diesmal blieb ich mit dem Kopf am Handtuchhalter hängen, auf dem Gang zur Morgentoilette…

    blog.argwohnheim.de – Tagenbuch eines körperlichen und geistigen Verfalls

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