.die politische und gesellschaftliche zukunft in deutschland…

…sehe ich nur im „Bedingungslosen Grundeinkommen“, was ich an anderer Stelle schon mal geschrieben habe.

Heute (via wirres.net) bin ich auf einen sehr guten Artikel in der Readers-Edition gestoßen, der alle wichtigen Aspekte anführt. Uneingeschränkter Lesebefehl!

Ich glaube deshalb an diese Idee, weil ich bisher keinen einzigen berechtigten Zweifel sehen konnte. Klar, theoretische Berechnungsmodelle zum Bedinungslosen Grundeinkommen haben schon viele auseinander genommen. Aber ich habe keinen gesehen, der mir die Idee auch nur ansatzweise widerlegen konnte.

Es ist natürlich nicht die Lösung aller, aber die vieler Probleme und vor allem die Beseitigung einer großen Ungerechtigkeit. Angst habe ich nur, dass die Umsetzung der Idee in Parteiengezänk und halbherzigen Kompromissversuchen der Politik untergeht.

9 Kommentare

  1. Albrecht Müller zweifelt z.B.

    Ich denke, selbst wenn man die immensen Kosten durch Konjunktur, Steuererhöhung und Bürokratieabbau „abfängt“, geht damit eine Preissteigerung einher. Auch nräuchte Deutschland dann eine noch restriktivere Einwanderungspolitik. Umverteilung ja, aber irgendwie halte ich das Grundeinkommen für ein etwas gewagtes Experiment.

  2. Umverteilung via bedingungsloses Grundeinkommen ist nur die konsequenteste und meiner Meinung nach heutzutage die einzigwirkliche Umverteilung, die es geben kann. In der öffentlichen Sozialdebatte wird doch die Tatsache, dass die Staatskassen Leer sind von Volksvertretern wehement propagiert. Es werden irgendwelche Scheinlösungen angeboten, die die Durchsichtigkeit der Verteilung nur verkomplizieren und somit die Ungerechtigkeit verschleiern. (Investivlohn etc.)Man darf nicht vergessen, in welchem Kontext und mit welchen Aufgaben der moderne Staat nach der französischen Revolution entstanden ist. Das vergißt man nämlich, wenn man den Finanzökonomen die Deutungshoheit überlässt und die allgegenwärtige Dogma der leeren Staatskassen übernimmt und akzeptiert. Man muss wissen, dass es nach der französischen Revolution um Umverteilung ging, dass das Volk sich erhoben hatte weil es die Diskrepanz zwischen Arm und Reich nicht mehr dulden wollte. Die Hauptaufgabe des Staates ist Umverteilung und wenn er es mit politischen Mitteln nicht schafft, dann muss es gesellschaftliche Innovationen geben. Es ist also nicht die Aufgabe des Staates festzustellen, dass die Staatskassen leer sind.

    Weiterhin glaube ich nicht, dass Deutschland dann eine restriktive Einwanderungspolitik braucht. In der Schweiz ist man mit der Idee des BGE schon sehr weit. Wenn es in einem europäischen Land gelingt, diese Idee Umzusetzen, werden andere Staaten früher oder später folgen. Langfristig gesehen werden auch außereuropäische Länder die Idee in Wirklichkeit umsetzen. Eventuell braucht man dann für allmöglichen Reibungsmomente eine Übergangslösung.

  3. […]geht damit eine Preissteigerung einher. Auch nräuchte Deutschland dann eine noch restriktivere Einwanderungspolitik.

    Jup, das sind eigentlich auch meine beiden Hauptbedenken bei der Sache.
    Ich keiner der Wirtschaftsweisen und habe mich mit dem Thema nur ganz am Rande beschäftigt, aber eine recht starke Inflation wäre imho unausweichlich.
    Und auch wenn das jetzt ziemlich steuber-mäßig rechts klingt, man müsste dann wahrscheinlich auch die Bevölkerungszuwanderung irgendwie stoppen – aber da bin ich vom Prinzip her schon mal dagegen, weil es dann wieder auf ein 2-klassen-system hinauslaufen würde, wer Technologie mitbringt darf bleiben, wer nichts mitbringt bleibt draussen … naja, im Grunde ist das ja heute schon so…

  4. Der Systemwechsel wird meiner Meinung nach schon etwas unsicher werden. Aber ich glaube nicht, dass es Preissteigerungen geben wird. Zwar wird die Mehrwertsteuer erhöht, gleichzeitig werden aber die Lohnkosten wegfallen. Da heutzutage die Lohnkosten auf die Konsumenten weitergeleitet werden, sprich in den Preisen schon drin stecken und die Lohnkosten dann aber wegfallen, wird es bei gleichzeitiger Erhöhung der Mehrwertsteuer keine Preissteigerungen geben.

  5. @albert: Danke, dass du mich mit fundierterem Fachwissen vertrittst ;-)

    Das Problem der Einwanderungspolitik haben wir auch jetzt schon, wie Sabre meint. Die Finanzierung läuft bisher nur auf Zahlenschiebereien (auf Pro und auf der Contra-Seite) hinaus.

    Was mir besonders an dieser Idee gefällt, ist die neue Gesellschaft die sie mit sich bringt, bringen muss. (Werde bei Gelegenheit in einem Blogeintrag mal genauer drauf eingehen).

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