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War gestern in „Vollidiot„.

War erst angenehm überrascht, da ich wirklich viel Schlimmeres erwartet hatte. Halt, dachte ich mir dann – das denkt Ihr euch jetzt wahrscheinlich auch, werte Leser – das ist doch kein Pro-Argument.

Nun denn,
Oliver Pocher steht in der Tradition von bekannten Schauspielern wie Arnold Schwarzenegger und Jean-Claude Van Damme, was die Variabilität seiner Gesichtsausdrücke angeht. Man könnte sagen, dass ihm die Rolle des durchschnittlichen Losers durchaus gut steht, aber so zynisch bin ich ja nicht – ne?!

Die Substanz der Geschichte von Popcornkultur-Literat Tommy Jaud kann man sich in etwa so vorstellen, dass Dieter Bohlen versucht hätte, einen Michel-Houellebecq-Roman zu schreiben.

„In seinen Romanen seziert Houellebecq, ähnlich wie sein Freund Frédéric Beigbeder, gnadenlos und provokant die narzisstische westliche Konsumgesellschaft. Seine Protagonisten leiden unter ihrem Egozentrismus, ihrem Unerfülltsein und ihren Schwierigkeiten, in einer kontakt- und gefühlsgehemmten Gesellschaft menschliche Nähe zu erleben. Insbesondere die sexuelle Frustration erscheint als ein Leitmotiv Houellebecqs.“

Die Thematik orientiert sich also durchaus am „Zeitgeist“, kommt jedoch auf so triviale und billig schreiende Art daher, dass ein eventuell noch möglicher Tiefgang im Keim erstickt wird. Die gefühlsreichen Szenen versaut Oliver Pocher sowieso durch mangelnde Gesichtsmotorik und Stimmmodulation.
Die Gesellschafstkritik entsteht beim Betrachten, aber nicht aus der Intension der Autoren. Die Anklage der Oberflächlichkeit, wendet sich ironischweise damit wieder gegen den Film selbst.

Der Film ist eine Ansammlung aus zusammenhangslosen Sketchen, platten Witzen, einem ich-bin-so-böse-höhö-Zynismus und billigen Comedy-Sprüchen in der Qualität, die man von RTL und Pro7 gewohnt ist, die lose von der ausgelutschten und überstrapazierten „Junge verliebt sich unsterblich, lässt seine Freunde im Stich und merkt am Schluss was für ein Vollidiot er ist“-Geschichte zusammengehalten werden.

Mit dem Titel des Filmes möchte man auch den FAZ-Autor titulieren, der für dieses Geschmiere verantwortlich ist. Auf jeden Fall ein Fall fürs CrapLog.

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