
Die Ursachenforschung ist noch nicht abgeschlossen. Reizüberflutung, Langsamkeit, Bedenklichkeit und das Wissen, dass mein Schweiß an dem Geld klebt, könnte zumindest am Anfang ausführlicher Analysen stehen.
Ich gebe zu, ich bin da etwas überfordert.
Zwar sitzt das Geld durchaus locker im Beutel, wie die manchmal erschrockenen Blicke in die Börse am nächsten Morgen beweisen, wenn man nur auf ein Bier weg war.
Meine Konsuminkompatiblität beweist sich mir vor dem Regal im Supermarkt, wo sich die fein säuberlich notierte Bedarfsliste (ICH kann sie lesen. Mein Deutschlehrer warf mir vor, arabische Stenografie zu betreiben, aber das ist eine andere Geschichte…) in gefühlte Nichtigkeiten und unnötige Luxusanhäufungen verwandelt, die ich nicht mehr länger für einkaufswürdig erachte.
Genau! Im Heiligtum der Gesellschaft, dem Konsumtempel betreibe ich imfamste Blasphemie.
Dem Schatzkartografen in der Kindheit verdanke ich meinen ausgezeichneten Orientierungssinn. Ich bin keiner der Männer, die verwirrt und mantrisch „Kaffee, Milch, Eier und wo war das noch mal“ murmelnd, mitten auf den Regalkreuzungen stehen und in Gefahr laufen, von rasenden alleinerziehenden Müttern über den Haufen gefahren zu werden.
Um der abschließenden Form einer Schlussbetrachtung Genüge zu tun: Einmal metatendenziös gesehen, divergieren meine Einkaufsliste und mein Einkaufswagen, genauso wie Anspruch und Wirklichkeit in der selbstbezeichneten Blogosphäre.
Aber,
wenn wir gerade schon beim Geld sind.
Ich bin ja nur alle fünf Jahre mal bei der Bank, also wenn die EC-Karte kaputt ist, so wie heute. Nun denn, die notwendigen Formalitäten gehen ja kundenoptmiert, sehr schnell über die Bühne…
„Fonds…6%…Altersvorsorge wird ja immer wichtiger„. Lächelnd phrasiert der junge Bankangestellte über die neusten Bankangebote. Junge, Junge. Er ist höchstens zwei Jahre älter und mit jeder Faser seriöser als ich.
„So so, Kleiner„, sagen meine Augen in belustigtem Spott. „Ich schaus mir mal an„, sagt mein Mund höflich.