…oder wie wir uns im Bus die Finger verbrannten.
Als ich heute morgen Kaffee verschüttet habe, ist mir wieder eine Anekdote aus Indien eingefallen, die ich erzählenswert finde… (auch wenn Audrey Tatou dann leider nicht mehr an erster Stelle im Blog steht ;-) ):
Das war irgendwo im nirgendwo mitten in der Nacht auf dem Weg nach Kashmir . Vielleicht nach 12 Stunden Busfahrt +- 4 Stunden. Ja, man zählt bei einer 26 stündigen Busfahrt nicht mehr die Stunden (ebenso wenig wie die blauen Felcken am Hintern) man muss lernen meditativ zu warten, bis die Höllentour vorbei ist. Nebenbei bemerkt war mein Sitz lose und ich saß hinten in der Mitte und bin ständig nach vorne gerutscht. Aber genug gejammert…
Der Bus hielt in einem kleinen Grenzort zur Region Region Jammu & Kashmir, in dem aber trotzdem noch sehr viel los war. Restaurants, Buden und English-Beer & Wine-Shops hatten geöffnet und auch die Straßenverkäufer waren noch unterwegs…
Der Busfahrer und sein Begleiter waren ausgestiegen und diskutierten mit den schlecht gelaunten Polizisten/Grenzsoldaten, während wir warteten und warteten, weil wir nicht aussteigen durften…
„Chai, Chai“, direkt neben unserem Fenster ging ein Teeverkäufer vorbei und einer von uns kam auf die glorreiche Idee sich einen zu holen.
„Du auch?“
„Ja!“
„Ich auch!“
Dann hatte wir alle einen kleinen Pappbecher mit sau-heißem Masala Chai in der Hand. Aber plötzlich ging alles ganz schnell. Geld wechselte den Besitzer (DAS Öl überhaupt im indischen Gesellschafts-Getriebe ;-) ) und wir fuhren weiter. Nach 2 Sekunden bereuten wir es. Schläglöcher kann man zwar mit der Hand ausbalancieren, aber wenn die Straße mehr Löcher als Teer hat, geht das spätestens nach 20 Metern schief. Die Hälfte des beinahe kochend heißen Tees hatten wir uns schon über die Finger geleert, sehr zur Belustigung der im Bus sitzenden Inder…
„Fenster, schnell…“
Und so flogen 3 halbvolle Pappbecher mit heißen Tee in hohem Bogen zum Fenster raus…
Irgendwann werde ich mal in diesen kleinen Grenzort zurückkehren und mich bei dem Inder entschuldigen, den es getroffen haben muss…