Zwei Telefonate

15:15 Uhr

Eine vierstellige Telefonnummer ohne Vorwahl. Ein über die Email des Vorzimmers geschobener Tipp des Bürgermeisters, doch mal Kontakt zu dieser Band aufzunehmen. Der Name klingt volkstümlich. Es geht um eine Musiknacht.

Ich rufe an. Sage, weswegen ich anrufe.

Pause.

„Ja“, sagt der Mann.

Pause.

„Was machen Sie denn für Musik?“ frage ich in das peinliche Schweigen.

„Man kennt uns“, sagt der Mann. „Wir machen Stimmung“.

„Unterhaltungsmusik?“ frage ich etwas vorsichtig, weil ich Angst habe, in diesem Genre-Bereich durch Unwissenheit zu beleidigen. Ich habe erst neulich irgendwann gelernt, dass es Schlager und Volksmusik gibt und vor allem, dass das nicht das Selbe ist.

„Man kennt uns“, antwortet er halb verärgert, halb hilflos.

Irgendwie schaffen wir es dann, das Gespräch zu beenden.

15:42 Uhr

Ich brauche ein technisches Ding** für eine Veranstaltung. Das kann man hier wie alles ander auch natürlich von der Freiwilligen Feuerwehr ausleihen. Wenn es hier je wieder einen Krieg geben sollte, möchte ich auf jeden Fall auf der Seite der Feuerwehr kämpfen. Wer so ausgestatt ist, kann gar nicht verlieren. Nach Verweisung auf, rufe ich also beim Stv. Kommandant an.

„Stehle*“, bellt eine dunke Stimme so kurz angebunden, dass ich das Geschlecht nicht ausmachen kann.

„Ich würde gerne mit Herrn Stehle sprechen. Wäre das möglich?“.

„Ja“.

Pause.

„Ja?“ Ich frage vorsichtig.

„Der isch aber grad ned do“. Ich stelle fest, dass es sich um die Frau handeln muss.

„Wann kann man ihn denn erreichen?“, frage ich mutig.

„Ha woiß i jetzt au ned“.

Irgendwie schaffe ich es dann, das Gespräch zu beenden.

*Name von der Redaktion (Anmerkung der Redaktion: also von mir) geändert.

**Klartext Kinder: ein mobiles Scheisshaus

(Hinweis: Ich veranstalte beruflich Veranstaltungen und andere Dinge )

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