Dokunstfiktion (GER 2002) Filmemacher Dirk Retzki, der schon mit Filmen wie „Brot aus Weizen“ und „Dem Himmel so nah – Eine Cumuluswolke“ im Genre des Dokumentarfilmes mit seiner besonderen erzählerischen Art fur Furore gesorgt hat, beleuchtet in seinem neusten Werk „verraten & gegessen“ das Leben einer Judasziege.
Er schafft eine bedrängende Bilderwelt, die den Schlachthof zur Hölle stilisiert und in der die Ziege die zentrale Rolle zwischen Tod und Leben einnimmt. In bester Max Frisch Tradition wird hier die Hauptperson in eine tragische Rolle gedrängt. Der eigene animalische Überlebensinstinkt veranlasst sie zu dem sich täglich wiederholenden Verrat an ihren Artgenossen.
Bis eines Tages das Gewissen siegt und sie die anderen Ziegen im Pferch überreden will, in das ferne sagenumwobene Goronia und damit in die ewige Freiheit eines Tierparadieses zu flüchten. Doch keiner hört auf sie und als die Judasziege sich schließlich weigert, das Tor zu durchqueren, wählen die Schlächter eine andere Ziege zum Verräter aus.
Ohne Hoffnung und mit stumpfen Augen lässt sie sich zur Schlachtbank führen.
Kritik: Seit Bambi hat kein Paarhufer mehr die Zuschauer so zu Tränen gerührt, wie die Judasziege. Ihr letzter Satz: „Es gibt kein Goronia“ ist der Abschluss einer gelungenen Parabel, die den tragischen Verlust von Hoffnung und Glauben an ein Paradies symbolisiert. Dirk Retzki hat ein großartiges Sinnbild geschaffen, das einem die Opfer-Täter-Perspektive von einem völlig neuen Blickwinkel eröffnet.
(goron stand Pate für diesen Film)
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Zweifellos rigo… äh… grandios :-)
Ich musste das zwar mehr als einmal lesen, bevor ichs verstanden habe, aber inzwischen mag ich den Gedanken, den ich hinter der Geschichte vermute.