.mediaretro

Alles schreit inzwischen nach neuen Medien, Modernisierung, Umbruch.
Die mediale Gesellschaft im digitalen Wandel.
Angeblich alle zwei Sekunden wird ein neues Blog eröffnet, Webstartups sind auch kaum mehr überschaubar und der Web 2.0-Zug ist vollbesetzt, viele bekommen nur noch Stehplätze, trotzdem ist man froh dabei zu sein.
Der Kampf, die Konkurrenz mit den alten Medien wird vielerorts heraufbeschworen, propagiert, an den Haaren herbeigezogen. In der neuen Medienwelt soll alles ist neuer, besser, interaktiver werden.

Das ist schön und das ist gut.

Trotzdem würde ich gerne einfach mal das Radio anschalten, anspruchsvollere und abwechslungsreichere Musik hören und keine weichgespülten Moderatoren ertragen müssen, ganz zu schweigen von irgendwelchen Gewinnspielen.

Trotzdem würde ich gerne einfach mal den Fernseher* anschalten und nicht [lange Liste von negativen Adjektiven und Sendeformaten**] sehen und auch nicht, dass mir grenzdebile Hackfressen wie [Stelle dir hier die Top 10 deiner persönlichen Hass-Personen vor**] entgegengrinsen.

Mittlerweile bin ich absolut davon überzeugt, dass sich niveauvolles Radio/Fernsehen (intellektuelles Kulturbildergezappel, das mehr Programmvorschau hat als Programm, einmal ausgeschlossen) durchaus mit Unterhaltung und Quote vereinbaren lassen könnte. Kennt ihr einen, der einen kennt, der das Fernsehprogramm auch nur im Ansatz mit der Kritik seiner Vernunft vereinbaren kann? Eben.

Gerade in Zeiten, in denen Fernsehen zu dem einzigen relevanten Bildungsfaktor für ganze Bevölkerungsschichten (es ist doch so, und nicht nur Polemik meinerseits) zählt, wäre es mal an der Zeit eine neue Qualitätsoffensive zu starten, um ganz subversiv Bildung und Niveau in die Unterhaltung zu weben.

*Dazu müsste ich ihn aber erstmal anschließen.

**Man kann nie vorsichtig genug sein.

**Für „Denkverbrechen“ gibt es (noch) keine Abmahnung, ihr Aasgeier.

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